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Die Modellbahnanlage stellt den Bhf Probstzella um 1989/1990 dar und zeigt somit anschaulich die „Grenzsicherungsanlagen" der DDR. Das Modell gibt ein identisches Bild von Gemeinde und Bahnhof wieder. So finden sich alle Gleisanlagen und das BW vor dem Umbau des Bhf`s 1994.
Von 1961 bis 1989 war der Bhf Probstzella Grenzübergangsbahnhof zwischen der damaligen Deutschen Reichsbahn und der Deutschen Bundesbahn. Das führte dazu, das der Bahnhof betriebliche Besonderheiten aufwies und für den Zugang des Personenverkehrs gesperrt wurde.
Um die 1913 fertiggestellte Strecke von Probstzella nach Lauscha - Sonneberg (Thür.) – Eisfeld weiter bedienen zu können und Reisende von und nach Probstzella vom eigentlichem Bhf fernzuhalten, wurde eine Verbindungskurve gebaut. Geplant wurde diese „Kurve“ bereits in den 30siger Jahren. Man wollte die Erz-Züge der „Max und Moritzbahn“ zum Stahlwerk „Maxhütte“ in Unterwellenborn über die Kurve fahren.
Jedoch wurde sie erst mit dem Bau der Grenzanlagen der DDR verwirklicht. Diese Kurve beschleunigte zwar den Bahnbetrieb und ermöglichte den Bhf. Probstzella zu umfahren. Das bis dahin notwendige „Kopfmachen“ der Züge zwischen Saalfeld und Sonneberg (Thür.) entfiel. Dafür wurde ein Bahnsteig mit Wartehäuschen angelegt. Dieser Bahnsteig wurde als Bahnsteig 3 bezeichnet. Nur hier durften Reisende in die Züge der DR ein -und aussteigen. Reisende von und nach Saalfeld und Sonneberg durften diese Züge nutzen. Das Ein -und Aussteigen war aber nur mit einem speziellen Passierschein erlaubt. Diese Züge wurden grundsätzlich von Bahnpolizisten der „Transportpolizei“ der DDR begleitet und überwacht. Diese kontrollierten die Personalausweise und Passierscheine der Reisenden nach eigenem Ermessen.
Mit dem zweigleisigen Ausbau und der Elektrifizierung der Strecke zwischen Saalfeld Saale und Probstzella 1991 bis 1994 wurde die Weiche der „Kurve“ ausgebaut und die „Kurve“ stillgelegt. Gleichzeitig wurde der Betrieb auf der „Max und Moritzbahn“ (Strecke nach Sonneberg über Lauscha) wegen ihres desolaten Zustandes eingestellt.
Der Bhf. Probstzella wurde von der Bundesbahnseite elektrisch mit einer eingleisigen Streckenführung angefahren. Diese Besonderheit führte dazu, dass die Hauptgleise des Bahnhofs mit Fahrdraht überspannt waren. Die Elektrischen Loks der DB wurden gegen Dieselloks der DR getauscht, und umgekehrt. Es erfolgte der sogenannte Lokwechsel.
Nach dem Krieg wurde das zweite Gleis durch die russische Besatzungsmacht als Reparationsleistung bis zur Landesgrenze rückgebaut. Da die DR das zweite Gleis nicht wieder aufbaute, verzichtete auch die DB darauf.
Eine weitere Besonderheit, waren die Ausfahrsignale Richtung DB. Hier standen Lichtsignale der DR. Richtung DR standen Formsignale. In Richtung DB verhinderten die Weichen 66 und 69 Fluchtversuche mit Lokomotiven der DR nach dem Westen. In Grundstellung standen diese Weichen so das keinerlei Fahrten von und nach Ludwigsstadt möglich waren. Sollten Züge von und nach Richtung Ludwigsstadt (Bayern) verkehren, musste der Fahrdienstleiter beim "Bahnhofskommandanten" die Freigabe des „Schlüssels“ beantragen. Nach dessen Zustimmung konnte der Schlüssel im Schlüsselwerk, im Fdl - Stellwerk, entnommen werden und die Weichen 66 und 69 in die benötigte Lage gebracht werden. Nach der Zugfahrt musste der Schlüssel umgehen zurückgegeben werden.
Nicht jeder Lokführer der Deutschen Reichsbahn durfte den Bahnhof Probstzella anfahren. Lokführer, die nach Probstzella fahren durften, benötigten einen speziellen Passierschein.
Das Bedienelement des Bahnhofskommandaten Bild unten.
Links unten die Freigabe der Weichen 66 und 69. Die Schwarzen Taster im Element ermöglichten es dem "Kommandaten" die ihm unterstellten "Personale" direkt auf dem Bhf anzusprechen. Diese waren mit "Gummiohren" ausgestattet. Sie ermöglichten es, den dem "Kommandaten" unterstellten Personalen sich in spezielle Steckdosen einzustöpseln und mit so mit diesem zu sprechen.